12. Polska Jazz Festival

Bild: Lengyel Intézet

Drei innovative Formationen des polnischen Jazz treten vom 7. bis 9. November beim 12. Polska Jazz Festival auf der Bühne des Opus Jazz Club im BMC – Budapest Music Center – auf.

Das Festival, das am Donnerstag beginnt, bringt dieses Jahr zum zwölften Mal die größten Innovatoren des polnischen Jazz zusammen, der auf starken Traditionen basiert und zugleich eine offene Geisteshaltung pflegt.

Wie die Veranstalter – das BMC und das Polnische Institut in Budapest – ergänzen, repräsentieren alle diesjährigen Künstler die neue Generation des polnischen Jazz.

Die Geschichte des Polska Jazz Festivals begann vor 13 Jahren, als die Teams des BMC und des Polnischen Instituts gleichzeitig die Idee eines Festivals ausschließlich für polnischen Jazz vorschlugen. Kurz darauf eröffnete das neue BMC-Gebäude, in dem auch das Opus Jazz Club untergebracht ist.

Das diesjährige Programm wird am 7. November um 20 Uhr von der Band Kosmonauci eröffnet. Ihre Musik hat ihre Wurzeln im Jazz, bedient sich jedoch auch Elementen aus Hip-Hop, Drum and Bass und Improvisation. Der einzigartige Klang ihrer Musik basiert auf der Besetzung mit Saxophon, Bassgitarre, Vibraphon und Schlagzeug und bewegt sich zwischen gefühlvollen Melodien und polyrhythmischen Strukturen.

In diesem Frühjahr veröffentlichten sie ihr Debütalbum *Sorry, nie tu* als erste Veröffentlichung des neuen Sublabels U Jazz Me von U Know Me Records. Kurz darauf erhielten sie den Sanki-Preis der *Gazeta Wyborcza*, der die spannendsten Künstler der polnischen Musikszene auszeichnet.

Am Freitag, dem 8. November, setzt Michal Baranski mit seinem neuesten Projekt *Masovian Mantra* das Festival fort. Baranski kombiniert dabei polnische und indische Folklore, was zu einem äußerst melodischen und rhythmischen Sound führt.

Baranski gilt laut Pressemitteilung als kreativer und mutiger Vertreter der zeitgenössischen polnischen Jazzszene. Er hat an Dutzenden Alben mitgewirkt, unter anderem mit Bennie Maupin, Dayna Stephens, Dan Tepfer, Tomasz Stanko, Michal Urbaniak und Zbigniew Namyslowski. In jüngster Zeit vertiefte er sich in die indische karnatische Musik und ist ein engagierter Künstler des indischen Rhythmusinstruments Konnakol. Mit seinem Album *Masovian Mantra* debütierte er als Bandleader und gewann 2023 den Fryderyk-Preis, das polnische Pendant zum Grammy, in den Kategorien bestes Jazzalbum des Jahres und Jazzkünstler des Jahres.

Das Festival wird am Samstag vom Michal Aftyka Quintet abgeschlossen, dessen Mitglieder der neuen Generation der polnischen improvisativen Musik angehören. Laut Veranstalter vermittelt ihre Musik die Emotionen, die der moderne Mensch erlebt, sei es das ungenierte Auskosten des Augenblicks, die Verwirrung durch falsche Theorien oder die Angst vor technologischen Fortschritten. In ihrer Arbeit sind Einflüsse der zeitgenössischen deutschen Szene (Petter Eldh, Christian Lillinger, Robert Landfermann, Elias Stemeseder) sowie amerikanischer Jazzgrößen (Vijay Iyer, Steve Lehman, Mark Turner) zu erkennen.

Ihr Debütalbum *Frukstrakt* aus dem letzten Jahr gewann den Fryderyk-Preis und wurde in der internationalen Kategorie für einen der renommiertesten Jazzpreise, den Deutschen Jazzpreis, nominiert.