Die Internationale Union für Geowissenschaften (IUGS) hat das Bakony-Balaton-Hochland in die Liste der 200 bedeutendsten geowissenschaftlichen Erbestätten der Welt aufgenommen, so die Mitteilung der Balaton-Hochflächen-Nationalparkverwaltung.
Laut der Information hat die internationale Organisation zuvor eine Liste der ersten 100 geowissenschaftlichen Erbestätten der Welt veröffentlicht, die im August dieses Jahres beim 37. Internationalen Geowissenschaftlichen Kongress in Südkorea um weitere 100 Stätten erweitert wurde. Unter diesen neuen hundert Stätten befindet sich der Standort im Komitat Veszprém, als einziger Vertreter Ungarns.
Die Mitteilung des Nationalparks weist darauf hin, dass die Besonderheit des vulkanischen Gebiets der Bakony-Balaton-Hochfläche durch mehrere Faktoren geprägt ist. Das über 1000 Grad Celsius heiße Gesteinsflüssigkeit kam durch Risse in der Erdkruste mit den karbonatischen Gesteinen und Sedimenten in Kontakt und erreichte die Oberfläche durch heftige Dampferuptionen (freatomagmatische Ausbrüche). Die Monogenität bedeutet, dass die vulkanische Aktivität einmalig war.
Die Vulkane der Tapolcai-Beckenregion waren vor 4,5 bis 3 Millionen Jahren aktiv, im Pliozän-Pleistozän, und die Erosion hat charakteristische vulkanische Hügel, sogenannte Zeugenberge, geschaffen. Diese Zeugenberge stellen nicht die ursprünglichen vulkanischen Oberflächenformen dar, sondern oft bis zur Wurzel abgeriebene Überreste und Ruinen.
Solche sogenannten umgekehrten Reliefverhältnisse sind auf der Erde zwar häufig, aber ähnliche Oberflächenformen aus eng beieinanderliegenden freatomagmatischen Vulkanen, die einst mit Lava gefüllt waren, sind selten. Die IUGS hat diesen besonderen geomorphologischen Wert nun anerkannt.