Der Tokajer Aszú, kurz Aszú, ist ein in der Tokajer Weinregion hergestellter Aszúwein, also ein Dessertwein, der aus gesäuerten Trauben gewonnen wird. Er ist der berühmteste aller Tokajer Weine und wird nach einem jahrhundertealten Verfahren hergestellt, das auf der späten Ernte der Trauben und der anschließenden speziellen Weinbereitung beruht. Noch spezieller als der Aszú ist die Tokajer-Essenz (auch Nektar oder natürliche Essenz genannt). Dies ist ein sehr dichter Saft, der bei der Lagerung der Aszú-Trauben ausfließt und durch sein Eigengewicht absorbiert wird. Doch sollte man dies nicht mit der Aszú-Essenz (auf manchen Etiketten als Aszú-Essenz bezeichnet) verwechseln, die heute keine Klassifizierung mehr für Aszú-Weine ist und sich auf Aszú-Weine über 6 puttonyos bezieht. Diese Namensähnlichkeit hat zu vielen Missverständnissen geführt. Gemäß dem Weingesetz wird der Begriff „aszú“ seit dem Jahrgang 2008 nicht mehr verwendet.
Die Austrocknung, auch Edelfäule genannt, wird durch den Schimmelpilz Botrytis cinerea verursacht, wenn andere Faktoren (Klima, Rebsorten usw.) günstig zusammenwirken (was hier von Jahr zu Jahr geschieht).
Die beste Qualität von Tokaji aszú wird in den Dörfern Tokaj, Tarcal, Tolcsva, Mád, Erdőbénye, Bodrogkeresztúr, Sárospatak und Tállya erlangt.
Der Legende nach wurde die Herstellung von Aszú-Wein von Máté Laczkó Szepsi, dem Hofpriester von Zsuzsanna Lorántffy und späteren Prediger aus Erdőbénye erfunden. Dieser soll den ersten Aszú-Wein aus dem Oremus-Weinberg der Fürstin in Sátoraljaújhely hergestellt haben und überraschte damit seine Herrin als Osterwein. Die Echtheit dieser historischen Tatsache soll durch eine Notiz von Ferenc Kazinczy bestätigt werden, in der er Péter Kazinczy, den Viehverwalter der Fürstin, als Quelle der historischen Tatsache angibt. Diese Legende wurde aber inzwischen von dem Historiker István Zelenák widerlegt.
In Wirklichkeit wurde der Aszú-Wein auf dem Lande möglicherweise schon viel früher, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, hergestellt. Die früheste bekannte Erwähnung stammt aus einer Urkunde der Familie Garay aus dem Jahr 1571.