Ab dem 1. Juli 2013 gilt in Ungarn auf definierten Autobahnen, Autostraßen und Nationalstraßen für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht eine streckenabhängige elektronische Maut. Die Gesamtlänge des Maut-Netzes wird
6.513 Kilometer betragen. Das neue System namens HU-GO entspricht den technologischen Anforderungen der Europäischen Union und den EETS-Richtlinien (Europäischer Elektronischer Mautdienst).
Die Höhe der streckenabhängigen Maut hängt vom benutzten Straßentyp (Autobahn, Autostraße oder Nationalstraße), von der Fahrzeugkategorie sowie von der Umweltklasse ab. Die ungarische Regierung hat das Unternehmen Állami Autópálya Kezelő Zrt. (ÁAK) zum Mauterheber und allgemeinen Mautdienstleister ernannt.
Das streckenabhängige Mautsystem gewährleistet die Umsetzung des Grundsatzes „Der Benutzer zahlt, und der Verschmutzer zahlt“, das heißt, die Höhe der Maut richtet sich nach dem Grad, mit dem ein Fahrzeug die Umwelt verschmutzt sowie nach der Länge der Fahrtstrecke. Durch die Maut werden Gewerbetreibende zu einer sinnvollen Straßennutzung angehalten, Leerfahrten werden zum Beispiel vermieden.
Die Mauterlöse dienen dem Ausbau, dem Erhalt und Betrieb des ungarischen Straßennetzes und werden in Kürze eine erhebliche Verbesserung der Straßenqualität nach sich ziehen. Außerdem ermöglichen die Erlöse aus dem Mautsystem die Förderung von anderen, umweltfreundlichen und energiesparenden Transportmitteln. Die zweckgebundene Verwendung der Mauterlöse im Straßen- und Verkehrssektor ist seitens der EU gefordert.
Die Mauterklärung im HU-GO-System ist in zwei unterschiedlichen Weisen möglich. Zum einen mit einem Bordgerät (mit Hilfe eines Mautmanagers), zum anderen mit einem Streckenticket, das vor Fahrtantritt gekauft wird. Eine genaue Beschreibung ist auf der Homepage www.hu-go.hu erhältlich.
Kundendienststellen und Vertriebsstellen
Állami Autópálya Kezelő Zrt. erwartet Kunden in insgesamt 20 Kundendienstbüros für Administration und Vertrieb des HU-GO-Systems. ÁAK wird zusätzlich drei eigene Vertriebsstellen im Raum Hegyeshalom-Rajka eröffnen. Die Zahlungen können in Forint oder Euro beglichen werden, per Bankkarte oder auch per Kraftstoffkarten der Vertragspartner.
Darüber hinaus ist das Unternehmen dabei, ein ausgedehntes Netz an Wiederverkäufern aufzubauen. Geplant sind 1.700 Vertriebsstellen im ganzen Land, auch an den Grenzübergängen. Diese Vertriebsstellen werden teilweise auch Bordgeräte einheimischer Mautmanager vertreiben. Der Erwerb der Streckentickets wird außerdem in Kürze auf dem HU-GO-Kundendienstportal unter www.hu-go.hu möglich sein.