Auch an diesem Freitagmorgen hat Ungarns Ministerpräsident sich zur aktuellen Lage im Land im heimischen Radiosender geäussert. Voll gepackt mit eigenem Lob über Regierung und Krisenstab hat man kaum Zeit das Wesentliche aus dieser Lobeshymne zu erfahren. Doch zusammengefasst hier das Wichtigste:
Orbán startete mit dem Thema Impfen, in dem er auch die Impfstatistiken mitteilte: Zur Zeit sind 27% der Bevölkerung mit der dritten Boosterimpfung geimpft. Er sagte auch, dass die Wirkungen der ersten Impfungen nach dem sechsten Monat nachlassen, aber mit der dritten Impfung der Schutz wieder auf 90% steigen soll. Die Regierung wird Diejenigen per E-Mail, SMS oder Brief kontaktieren, die nach ihren ersten Impfungen weniger geschützt sind, sie werden gewarnt und aufgefordert, sich zum dritten Mal impfen zu lassen! Wegen des Erfolgs der letzten zwei Impfaktions-Wochen, wurde diese um ein drittes Mal verlängert und man plant in den nächsten eineinhalb Monaten in allen Siedlungen Impfprogramme und ‚Impftage‘ zu installieren.
„Bis jetzt haben alle einen fantastischen Kampf geliefert“, so lobte er alle Mittarbeiter des Gesundheitswesens, der Polizei und der öffentlichen Sektoren. Seiner Meinung nach ist Österreich in einer schlechten Lage, weil es weniger Krankenhauskapazitäten dort gibt, während Ungarn gut ausgestattet sei und fantastisches Personal habe.
Zum Schulthema sagte Orbán auch, dass ein Mangel an Lehrern zwar keine angenehme Sache sei, dass es aber noch schlimmer sei, wenn Kinder krank wären und er bittet daher die Lehrer zu verstehen, dass die Kinder für die Regierung das Wichtigste sei und er bittet die Lehrer, die dritte Impfung aufzunehmen.
Zur Omicron-Variante wollte sich Orbán noch nicht äußern und sagte, dass die Experten derzeit auch nicht genau wissen wie gefährlich die neue Variante ist und wie schnell sie sich verbreitet. Orbán sagte, der Schrecken der ersten beiden Tage sei größer gewesen, als es die Stärke dieser neuen Variante gerechtfertigt hätte.
Ob das Loblied des heutigen Morgens gerechtfertigt ist und der gewählte Weg der Regierung und des Krisenstabes tatsächlich den gewünschten Erfolg bringt ist zu wünschen, jedoch werden es die nächsten Tage weiter darlegen, wie und ob Ungarn tatsächlich unbeschwerte Weihnachtstage ohne weitere großen Einschränkungen feiern kann…