Auch wenn es dieses Jahr keine öffentlichen Feierlichkeiten gibt, lassen es sich die Dörfer natürlich nicht nehmen, den traditionellen Maibaum aufzustellen. Wie auch in den deutschsprachigen Ländern wird in Ungarn heute der „Tag der Arbeit“ gefeiert. Eine gute Gelegenheit, dass wir uns etwas über die Geschichte dieses Tages umhören.
Der Tag der Arbeit, oder „Munka ünnepe“ wie er hier genant wird, würdigt die Errungenschaften der Arbeiterschaft und wurde erstmals in Ungarn im Jahr 1919 zelebriert, dann nach einer Unterbrechung 1946 wieder als staatlicher Feiertag etabliert.
Barbara Schön hat sich mal umgehört im Dorf, an was man sich erinnert an diesem Tag:
Früher war die Teilnahme an den Festivitäten in Ungarn obligatorisch und es gab große Paraden bei denen die Bewohner des Landes teilnahmen und man sagt mir, dass man sich abseits der politischen Bedeutung, am liebsten an ein nicht enden wollendes Angebot an gebratenen Würsten, Bier und anderen lokalen ungarischen Köstlichkeiten erinnert.
Heute wird der Tag noch immer im ganzen Land gefeiert, wenn auch, abseits vom Maibaumaufstellen, eher im familären Kreis. Die Bedeutung des Tages hat sich geändert, da er heutzutage nicht mehr den politischen Unterton des Arbeiterkampfes hat. Stattessen freut sich jeder über den arbeitsfreien Tag, den man gerne gemeinsam mit der Familie verbringt, oder mit dem Schmücken des Dorfes, um die warme Jahreszeit willkommen zu heißen.
Der Frühling kann somit in vollen Zügen an diesem langen Wochenende genossen werden.
(Barbara Schön / BS)