Das Wirtschaftsministerium schätzt, dass die ungarischen Finanzbehörden jährlich 700 Milliarden (!) Forint einsparen können, wenn Unternehmer und Privatpersonen wie derzeit geplant ab 2021 ihre Erklärung nur mehr in elektronischer und nicht mehr in Papierform einreichen.
Wenn es nach den Worten von Norbert Izer, zuständiger Staatssekretär im Wirtschaftsministerium geht, steht den ungarischen Steuerzahlern bald ein Steuertraum ins Haus. Demnach werden die maßgeblichen Erklärungen vom Finanzamt sogar vorgefertigt, die Steuerpflichtigen müssten nur noch ihr elektronisches Einverständnis übermitteln und dabei kontrollieren, ob die verwendeten Daten korrekt sind. Eingeführt werden soll dieses System schrittweise bei verschiedenen Steuerarten, ab 2021 würde es dann umfassend eingeführt sein. Allein durch den Entfall der Papierform würden die Unternehmen im Durchschnitt fünf Arbeitstage weniger aufwenden müssen. Dazu kämen noch die Einsparungen durch die seitens der Finanzämter vorgenommenen und nur noch zu bestätigenden Eintragungen. Achja, ebenso würden Vereinfachungen der gesetzlichen Regelungen Spareffekte bewirken.
Zur Realisierung erster Schritte ab 2019 bräuchte man nach Aussagen des Politikers nun primär IT-Lösungen. Dann kann die Welt für beide Seiten – Steuerzahler und Steuerverwaltung – viel schöner werden. Man darf indes sehr kritisch sein, denn das alles klingt doch ein wenig wie die Quadratur des Kreises. Sollte sich dieses System mit diesen Einsparungen wirklich einführen lassen, hätte Ungarn definitiv einen neuen Exportschlager. Die oben angesprochenen 700 Milliarden Euro entsprechen übrigens 2,26 Milliarden €. Das würde bedeuten, dass die Finanzverwaltung auf jeden ungarischen Bürger gerechnet jährlich 230 € an Einsparungen realisieren will.