Wir wollen Ihnen helfen, ein „ungarisches” Geschenk außerhalb von Palinka, Paprikapulver und Salami zu finden. Unser heutiger Vorschlag wäre eine Fahrradbeleuchtung .
Zugegeben: auf diesem Gebiet hat sich in den letzten Jahren Dank moderner LEDs viel getan. Im Gegensatz zu früheren Batterielösungen mit Glühlampen kann man damit mehr als genügend Licht erzeugen, um zu sehen und gesehen zu werden. Bis 2013 gab es in Deutschland für Radfahrer aber immer noch eine „Dynamopflicht“. Ein Rad ohne Dynamo war für Generationen unvorstellbar. Und für die Erfindung des Dynamos wiederum zeichnete sich ein Ungar verantwortlich.
Ányos Jedlik war nicht nur ein Priester und Lehrer, sondern auch ein Physiker und Erfinder. Bereits 1829 konstruierte er einen Gleichstrommotor und damit eine Urform des Elektromotors, 1861 entwickelte er dann eine Dynamomaschine. Das heute dennoch gemeinhin Werner von Siemens als Entdecker des dynamoelektrischen Prinzips galt, liegt wohl einfach daran, dass er der Deutsche die wahre Tragweite „seiner“ Entdeckung erkannte. Heute würde man sagen, er hatte die besseren Visionen. Und wohl auch mehr Geschäftssinn und damit Kapital als der Priester aus Győr.
Wer einem seiner Lieben ein praktisches und zugleich schönes „ungarisches“ Geschenk machen möchte, darf sich für eine Fahrradbeleuchtung entscheiden und des kleinen Priesters gedenken, der zumindest historisch gesehen dem großen deutschen Industriellen voraus war. Und wer nach einer längeren Radtour ein wenig durstig ist, sollte sich einen Schluck Sodawasser gönnen. Auch das ist übrigens eine Erfindung von Jedlik.