Ungarische Immobilien laufen und laufen und laufen. Im November wechselten gleich bei 11.820 Immobilien die Eigentümer, was gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von mehr als 10% ist. Im Oktober war der Markt traditionell noch aktiver, hier wurden mehr als 12.000 Verträge geschlossen.
Dabei scheint sich ein neues Verhaltensmuster herauszubilden: in den besonders transaktionsreichen Jahren werden die Marktteilnehmer am Jahresende überdurchschnittlich inaktiv. So war es bereits 2015 und so scheint es auch dieses Mal zu sein.
Fachleute fragen sich schon seit einiger Zeit, ob der ungarische Immobilienmarkt – insbesondere in der Hauptstadt Budapest, aber auch in den Industriezentren vor allem im Westen des Landes – nicht schon zu „heiß“ gelaufen ist. Die Nachfrage nach Wohnungen wurde in den letzten Jahren von verschiedenen Faktoren befeuert und brachte teilweise Preissteigerungen im mittleren zweistelligen Prozentbereich. So wurden vor knapp zwei Jahren bedeutende Förderungen von bis zu 20 Millionen Forint für kinderreiche Familien beschlossen („CSOK“) und die Umsatzsteuer wurde in diesem Bereich von drückenden 27% auf erträgliche 5% gesenkt. Zudem suchen gut verdienende Ungarn zunehmend nach Anlagemöglichkeiten, nachdem die Niedrigzinswelle auch den ungarischen Forint erreicht hat.